Prüfet alles und behaltet das Gute!
Worte von Superintendentin Michaela Fröhling
„Prüfet alles und behaltet das Gute!“ – was sich fast wie ein Glückkeks-Zettelchen aus der Silvester-Nacht liest, ist ein sehr altes Wort aus der Bibel, gelost als Motto für das Neue Jahr. Es zeigt, was nicht nur Politikerinnen und Politiker mittlerweile stärker wieder betonen: die Menschen sind erwachsen und als Erwachsene anzusprechen.
„Prüfet aber alles und das Gute behaltet!“, um ein kleines „aber“ im griechischen Urtext ergänzt und akzentuiert, war diese Einsicht vor fast 2000 Jahren unter Christen schon immer wichtig. „Prüfen“ nämlich, weil es nötig ist, die Vielzahl an Angeboten, Strömungen, Meinungen, Versprechen zu unterscheiden, sich nicht gleich von jeder Stimmung, Behauptung und Entwicklung beeinflussen und vereinnahmen zu lassen.
Dieses Motto richtet sich an unseren Verstand und unser Herz als Ermutigung und zugleich Erlaubnis: gebraucht beides, seid kritisch, und zeigt: Leben als Christenmensch in der Gemeinde und inmitten einer Gesellschaft hat etwas mit erwachsenem geschärften Verstand zutun. Das mag manch einen wundern – wird doch gläubigen Menschen gern unterstellt, zu gutgläubig, zu lieb und untertänig zu sein.
Diese mögliche Behauptung ist mit der Jahreslosung, dem Motto für 2025, deutlich vom Tisch: „Prüfen“ eben, wie jemand mit einem elektrischen Gerät den Gehalt eines Edelmetalls prüft oder einem Pferd bei Kaufverhandlungen auf Maul und Zähne schaut, und dann erst: dem für gut Befundenen und Geprüften einen Platz in unserem zu Leben geben, festzuhalten, in Besitz zu nehmen – so die weiteren Grundbedeutungen für „prüfen“ und „behalten“.
Der Apostel Paulus, der diese Worte am Ende seines ersten und ältesten Briefes an die Gemeinde in Thessaloniki im Norden von Griechenland schrieb, ordnet damit Leben und Zusammenleben, und zwar gleich im „Plural“. Er verknüpft das Wirken von Gottes heiligem Geist mit dem menschlichen geschärften Verstand. Beides zusammen bietet das Tragende für uns, um zuversichtlich und gut aufgestellt ins Neue Jahr zu starten.
„Prüfet alles und behaltet das Gute!“ – mehr als Glück und Keks, aber sicher ebenso überraschend und nährend – für unser privates Gute und für unser gesellschaftliches Gute. Möge dieses gute Jahres-Motto reichlich unter uns in diesen neuen 12 Monaten Früchte tragen.
So wünsche ich Ihnen und Euch ein Neues Jahr voller Segen und Freude!
Ihre Michaela Fröhling
Superintendentin Michaela Fröhling
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