Ererbtes Gedächtnis ...
Die Menschen, die sich noch aus eigenem Erleben an Krieg, Kriegsende und die Zeit danach erinnern können, werden mit den Jahren immer weniger. 80 Jahre nach 1945 leben noch gut 700.000 Männer und Frauen in Deutschland, die 90 Jahre oder älter sind.
Gleichwohl findet das Gedenken dieser historischen Zäsur in Deutschland sehr intensiv und lebendig statt - die Erinnerung endet nicht bei den noch unmittelbar Betroffenen, sondern bleibt wie ein Ererbtes Gedächtnis in den nachfolgenden Generationen präsent. Das Ererbte Gedächtnis speist sich aus Erzählungen, Büchern und Filmen sowie Gedenkorten und Aufklärung in Schulen und Bildungseinrichtungen.
Auch die ererbten Erinnerungen können traumatisierend sein und sich unterbewusst im Gedächtnis manifestieren. In den Überlieferungen der Zeitgenossen mischen sich unterschiedliche, auch gegensätzliche, manchmal schuldbehaftete oder unausgesprochene Perspektiven.
An acht Nachmittagen und Abenden kommen unterschiedliche Aspekte jener Umbruchzeit um 1945 anhand von Dokumenten zur Sprache, die an das Ererbte Gedächtnis rühren. Seien Sie herzlich eingeladen – zum Zuhören, zum Erinnern, zum Gedankenaustausch, zu geistlichen Impulsen und zum Gespräch von Generationen untereinander (Überlick der Veranstaltungen)
Ich freue mich auf die Begegnung mit Ihnen und Euch!
Holger Müller-Brandes
"Erwachsen glauben" im Kirchenkreis Uckermark
Kirchplatz 3
16278 Angermünde
E-Mail: erwachsenglauben
Gemeindezentrum St. Jacobi, Prenzlau
Friedrichstraße 40
17291
Prenzlau
"Ostpreußisches Tagebuch" - von Hans Graf Lehndorff // Lesung
Hans Graf Lehndorff (1910-1987) war Chirurg und Schriftsteller. Sein Gedicht „Komm in unsre stolze Welt“ ist unter der Nummer 428 im Evangelischen Gesangbuch zu finden. Im Jahr 1961 veröffentlichte er sein „Ostpreußisches Tagebuch“, in dem er in bewegenden Notizen die Umstände schildert, unter denen er versuchte, Kranken und Verletzten im belagerten und besetzten Königsberg weiterhin Hilfe zukommen zu lassen.
Hans Graf Lehndorff hielt sich zur Bekennenden Kirche und zählte durch seinen familiären Hintergrund zu den Mitwissern des 20. Juli 1944. In „Ostpreußisches Tagebuch“ legt er ein berührendes Bekenntnis zu Christus als den Grund aller Barmherzigkeit ab. Aber er spart auch nicht aus, wie sein Grundgerüst des Glaubens zu zerbrechen droht, als in den ersten Tagen des russischen Einmarsches Chaos ausbricht und alle Reste von Humanität aus den Menschen zu weichen scheint.
Lesung
Holger Müller-Brandes
Erwachsen glauben
0173 4761083
Kirchplatz 3
16278
Angermünde
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Website: http://www.kirche-uckermark.de
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