Ererbtes Gedächtnis ...
Die Menschen, die sich noch aus eigenem Erleben an Krieg, Kriegsende und die Zeit danach erinnern können, werden mit den Jahren immer weniger. 80 Jahre nach 1945 leben noch gut 700.000 Männer und Frauen in Deutschland, die 90 Jahre oder älter sind.
Gleichwohl findet das Gedenken dieser historischen Zäsur in Deutschland sehr intensiv und lebendig statt - die Erinnerung endet nicht bei den noch unmittelbar Betroffenen, sondern bleibt wie ein Ererbtes Gedächtnis in den nachfolgenden Generationen präsent. Das Ererbte Gedächtnis speist sich aus Erzählungen, Büchern und Filmen sowie Gedenkorten und Aufklärung in Schulen und Bildungseinrichtungen.
Auch die ererbten Erinnerungen können traumatisierend sein und sich unterbewusst im Gedächtnis manifestieren. In den Überlieferungen der Zeitgenossen mischen sich unterschiedliche, auch gegensätzliche, manchmal schuldbehaftete oder unausgesprochene Perspektiven.
An acht Nachmittagen und Abenden kommen unterschiedliche Aspekte jener Umbruchzeit um 1945 anhand von Dokumenten zur Sprache, die an das Ererbte Gedächtnis rühren. Seien Sie herzlich eingeladen – zum Zuhören, zum Erinnern, zum Gedankenaustausch, zu geistlichen Impulsen und zum Gespräch von Generationen untereinander (Überlick der Veranstaltungen)
Ich freue mich auf die Begegnung mit Ihnen und Euch!
Holger Müller-Brandes
"Erwachsen glauben" im Kirchenkreis Uckermark
Kirchplatz 3
16278 Angermünde
E-Mail: erwachsenglauben
18. Sonntag nach Trinitatis
zoom-Konferenz
Bitte um Anmeldung bei Friedemann Düring
online
"Auf dem Nachhauseweg 1945" - von Wolfgang Borchert
„Auf dem Nachhausewege 1945“
Die Apfelblüten tun sich langsam zu
beim Abendvers der süßen Vogelkehle.
Die Frösche sammeln sich am Fuß des Stegs.
Die Biene summt den Tag zur Ruh -
nur meine Seele
ist noch unterwegs.
Die Straße sehnt sich nach der nahen Stadt,
wo in der Nacht das Leben weiterglimmt,
weil hier noch Herzen schlagen.
Wer jetzt noch kein Zuhause hat,
wenn ihn die Nacht gefangen nimmt,
der muss noch lange fragen:
Warum die Blumen leidlos sind -
warum die Vögel niemals weinen -
und ob der Mond wohl auch so müde ist -
Und dann erbarmt sich leis ein Wind des einen,
bis er - im Schlaf - die Welt vergisst.
Wolfgang Borchert, 1945
Seien Sie herzlich eingeladen, sich gemeinsam über die Erinnerungen, die in Wolfgang Borcherts Zeilen lebendig werden, auszutauschen und sich in einem geistlichen Sinne angehen zu lassen. Bitte melden Sie sich zum Empfang der „zoom“-Zugangsdaten an unter: erwachsenglauben@kirche-uckermark.de
Erwachsen glauben
0173 4761083
Kirchplatz 3
16278
Angermünde
E-Mail: erwachsenglauben@kirche-uckermark.de
Website: http://www.kirche-uckermark.de
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