Ererbtes Gedächtnis ...
Die Menschen, die sich noch aus eigenem Erleben an Krieg, Kriegsende und die Zeit danach erinnern können, werden mit den Jahren immer weniger. 80 Jahre nach 1945 leben noch gut 700.000 Männer und Frauen in Deutschland, die 90 Jahre oder älter sind.
Gleichwohl findet das Gedenken dieser historischen Zäsur in Deutschland sehr intensiv und lebendig statt - die Erinnerung endet nicht bei den noch unmittelbar Betroffenen, sondern bleibt wie ein Ererbtes Gedächtnis in den nachfolgenden Generationen präsent. Das Ererbte Gedächtnis speist sich aus Erzählungen, Büchern und Filmen sowie Gedenkorten und Aufklärung in Schulen und Bildungseinrichtungen.
Auch die ererbten Erinnerungen können traumatisierend sein und sich unterbewusst im Gedächtnis manifestieren. In den Überlieferungen der Zeitgenossen mischen sich unterschiedliche, auch gegensätzliche, manchmal schuldbehaftete oder unausgesprochene Perspektiven.
An acht Nachmittagen und Abenden kommen unterschiedliche Aspekte jener Umbruchzeit um 1945 anhand von Dokumenten zur Sprache, die an das Ererbte Gedächtnis rühren. Seien Sie herzlich eingeladen – zum Zuhören, zum Erinnern, zum Gedankenaustausch, zu geistlichen Impulsen und zum Gespräch von Generationen untereinander (Überlick der Veranstaltungen)
Ich freue mich auf die Begegnung mit Ihnen und Euch!
Holger Müller-Brandes
"Erwachsen glauben" im Kirchenkreis Uckermark
Kirchplatz 3
16278 Angermünde
E-Mail: erwachsenglauben
Reformationsfest
Dorfkirche Schönermark (PZ)
Amtsstraße
17291
Nordwestuckermark OT Schönermark
"Wir klagen uns an" - Otto Dibelius und das Stuttgarter Schuldbekenntnis
„Wir klagen uns an, daß wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben.“
So lautet der vielfach zitierte Kernsatz des sogenannten „Stuttgarter Schuldbekenntnisses“, das bereits im Oktober 1945 vom Rat der Evangelischen Kirchen in Deutschland veröffentlicht wurde. Das in seiner Zeit hoch umstrittene Dokument, ist heute weitgehend als ein glaubwürdiger erster Schritt anerkannt, Mitverantwortung der Kirchen am „nationalsozialistischen Gewaltregiment“ anzuerkennen und Lehren für die Zukunft daraus zu ziehen.
Federführend bei der Formulierung wirkte u.a. Otto Dibelius mit, Bischof der Landeskirche Berlin-Brandenburg von 1945-1966. Er begrüßte zunächst die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten und bekannte sich als Antisemit. Später nahm er eine oppositionelle Haltung ein, wurde mehrfach inhaftiert und erhielt Predigtverbot.
Die Zwiespältigkeit des Schuldbekenntnisses und der Persönlichkeit unsres ersten Nachkriegsbischofs springen ins Auge. Mit Hintergrundinformationen und im gemeinsamen Gespräch befragen wir auch unsere heutige Perspektive und unsere Erinnerungen.
Erwachsen glauben
0173 4761083
Kirchplatz 3
16278
Angermünde
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Website: http://www.kirche-uckermark.de
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