17.03.2025
Den geistlichen Auftakt zur Frühjahrssynode des Kirchenkreis Uckermark, die am 15.03. in Ludwigsburg tagte, gab uns Martin Zobel, indem er das Wort auslegte - „Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“ (Lk 9,62) und einige persönlich gefärbte, anrührende Bemerkungen daran knüpfte. Die herausfordernde Radikalität Jesu stellte er in den mitfühlenden Zusammenhang der Gesamtheit seiner Predigt und appellierte an uns als Gemeinden und Kirche, zwischen entschiedener Hoffnung und auch erinnernder Rückschau gut zu vermitteln.
Mit dem Eintritt in den Ruhestand ründet sich für ihn eine langjährige Tätigkeit als Pfarrer im Sprengel Boitzenburger Land und die Interimszeit als amtierender Superintendent für unseren Kirchenkreis. So wurde Martin Zobel mit warmem und langanhaltendem Applaus von seiner letzten Synode verabschiedet. Herzlich begrüßt wurde sein Nachfolger als Entsendungsdienstler im Amt, Theodor Langkabel, dem die Freude, die erste Dienststelle antreten zu dürfen, abzuspüren war. Als neue stellvertretende Superintendentin wurde von Michaela Fröhling die Schwester Christa Zepke vorgeschlagen, die mit den Entwicklungen im Kirchenkreis nicht nur als Schwedter Pfarrerin, sondern auch durch vielfältige und langjährige Gremienarbeit vertraut ist. So bildete ihre einstimmige Wahl einen freudigen Höhepunkt der Zusammenkunft.
Thematisch stand die Frühjahrsynode unter der Fragestellung des Zusammenwirkens von Diakonie und Kirche - insbesondere, wie die diakonische Arbeit der Gemeinden und im Kirchenkreis weiterentwickelt und kommunikativ zu besserer Geltung gebracht werden könnte. Als Referent war Dr. Tobias Kirchhof von midi mit Sitz in Hannover geladen, einem Thinktank im Spannungsfeld von Diakonie und Kirche. Basierend auf einschlägigen Mitgliederbefragungen zeigte er eine starke Erwartungshaltung an die vielfältigen sozialen und diakonischen Aktivitäten von Kirche auf, durch welche die Bindungswirkung erhöht werden könnte, auch wenn das spezifisch geistliche Angebot hierzu reduziert werden müsste.
Hieran knüpfte sich eine angeregte, interessierte, auch hinterfragende Diskussion. Im Rahmen eines Workshops wurde herausgearbeitet, welche konkreten Anforderungen in den Sozialräumen der einzelnen Sprengel bestehen und auf welche Weise die Gemeinden darauf reagieren könnten. Superintendentin Michaela Fröhling setzte eine Arbeitsgruppe ein, um das Thema im Kirchenkreis weiter präsent zu halten und die Zwischenergebnisse fruchtbar zu machen.
Von Seiten der Kinder- und Jugendkirche präsentierte Rebekka Geldschläger einen Videotrailer zur „Kindersynode“, die begleitend zur Herbstsynode der Landeskirche EKBO stattfand. Auf altersgerechte Weise wurden die jungen Vertreter, darunter auch zwei Mädchen aus der Uckermark, durch verschiedene Workshops in die Gremienarbeit eingeführt. Ein eigener Antrag aus der Kindersynode zur besseren Berücksichtigung ihrer Interessen wurde von der Landessynode angenommen.
Für das Arbeitsfeld „Ökumene und Mission“ wurde eine ehrenamtliche Beauftragung ausgesprochen und Pfarrer Christian Hering in diese Funktion gewählt. Er hat die einstimmige Wahl gerne angenommen und mit dem Hinweis versehen, dass es ihm schwerfallen würde, seine Arbeit nicht grundsätzlich auch als missionarisch anzusehen. Zur angenehmen und harmonischen Atmosphäre trugen der freundliche Empfang und nicht zuletzt die mittägliche Käsesuppe durch das Ludwigsburger Team bei - herzlichen Dank dafür!
Holger Müller-Brandes