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Weihnachten 2023

Weihnachten dieses Jahr wird wohl ein bisschen anders als sonst. Vor allem der gewaltsame Konflikt in Israel macht uns zu schaffen. Wie mir scheint, fühlen sich aber überhaupt immer mehr Menschen unsicher, haben Angst, ihr bescheidenes Einkommen zu verlieren, empfinden, dass Sicherheit verloren geht - der Blick trübt sich eher ein als dass er sich auf etwas Helles richtet. Ein Text der Schriftstellerin Tina Willms nimmt diese Gedanken auf:

„Unter den Engeln von Bethlehem ist einer, der schweigt. Es hat ihm die Sprache verschlagen.

Das Lied von der großen Freude, es scheint ihm unangebracht. Selbst in der Heiligen Nacht.

Er hat das Elend gesehen. Unter den Engeln von Bethlehem ist einer, der weint mit dir.“

 

Einer der mir liebsten Wochenverse aus der Adventszeit ist ein Vers aus dem Lukasevangelium:
„Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“ (Lukas 21,28)

„Seht auf!“ Was für eine gute Aufforderung. Wem trübe zumute ist, der schaut nach unten, dessen Blick ist verengt. Da hilft es, wirklich einmal aufzuschauen. Mehr zu sehen. Das wahrzunehmen, was auch da ist, aber durch den engen Blickwinkel nicht gesehen wird.

 

Erlösung hieß biblisch: Da kommt einer, der sorgt dafür, dass die Unrast der Tage, die erlebte Ungerechtigkeit des Alltags, die gefühlte Sorge und Unsicherheit vergehen. Gott selbst sorgt dafür. Alltagspraktisch heißt es für mich: Neben der Ruhelosigkeit, neben der Unsicherheit und Einsamkeit gibt es auch das: Ich komme zur Ruhe, ich bin nicht allein, ich habe die Gewissheit, dass einer für mich sorgt. Erlösung heißt für mich auch: Ich hoffe weiterhin, dass die israelischen und palästinensischen Menschen einen Weg finden, friedlich zusammenzuleben. Ich hoffe weiterhin, dass islamische und christliche, jüdische und konfessionslose, dass alle Menschen sich friedvoll begegnen und gegenseitig bereichern. Oder noch einmal mit Worten von Tina Willms:

„Ein Wort nimmt Gestalt an in diesem Kind. Geht über die Erde, teilt sich aus: sättigt und heilt, befreit und belebt.

Wandert durch die Zeiten von Damals ins Heute, sucht eine Wohnung in dir und mir.“

 

Im Namen des Evangelischen Kirchenkreises Uckermark wünsche ich Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit!

Ihre Pfarrerin Christa Zepke, stellvertretende Superintendentin